kerzen2

CHEWRA KADISCHA e.V.

LAND BRANDENBURG

WILLKOMMEN

275 JAHRE

ÜBER UNS

JÜDISCHE FRIEDHÖFE

DOKUMENTE

NACHRICHTEN

JOHRZEIT KALENDER

KONTAKT

IMPRESSUM

 

logo_lv_brand_rihtig10

“Die Chewra Kadischa dankt Herrn Dr. Wolfgang Weisleder
für die  Erlaubnis, sein Buch "Der Gute Ort, Jüdische Friedhöfe im Land  Brandenburg" zu verwenden

Wir bitten Sie um eine

SPENDE

für den Erhalt und die Pflege

Jüdischen Friedhöfe

Land Brandenburg 

Bankverbindung:

Kreditinstitut:  Postbank

Konto-Nr.:        743 071 105

BLZ:                  100 100 10  

IBAN: DE53 1001 0010

0743 0711 05

BIC:  PBNKDEFF

 

275 JAHRE

1743 - 2018

JÜDISCHER FRIEDHOF POTSDAM

1

1756

3
2

1778

Kartenausschnitte mit ersten Darstellungen des 1743 angelegten Friedhofs-areals auf dem Eichen- bzw. Schrader-Berg, dem späteren Juden- und Pfingst-Berg. Mit einge-zeichneten vermutlich ersten Tahara-Haus

1911

4

Architekt Carl Bornstein (1868, Bremen – 1943, Berlin) der zusammen mit Emil Kopp (1848, Potsdam – 1928, Bad Saarow) die Trauerhalle und das Friedhofswärterhaus 1910/1911 errichtet.

4.1

Die Friedhofsgärtnerfamilie Mager, die seit 1848 die Anlage bereute und las neue errichtete Friedhofgärtnerwärterhaus am 1.Oktober 1911 bezog.

jüngerer Friedhofsbereich und historischer Friedhofsbereich

nach den Erweiterungen von

1910 und 1920

seit Anlegung von 1743

und Erweiterung von 1874

11
5.3

Frau Edel, Gattin des ... Hirsch
 

Gestorben 24. Februar 1743

Dieser Grabstein ist älteste und einzige aus dem Gründungsjahr des Friedhofes. Die Verstorbene, aus einer rabbinischtoragelehrten Familie stammend, könnte vermutl. Die 1. Frau  Des Rabbiners und Hanfmanufakturiers Michael Hirsch gewesen sein.

5.2

Michael (Michel) Hirsch

1710 – 1766

Erster Rabbiner der Jüdischen Gemeinden Potsdams.

Betreiber einer Hanffabrik in Potsdam, Bielefeld und Herford sowie Kassierer der uckermärkischen Landjudenschaft

7

Julius Brodnitz
 

19.Juli 1886 Posen – 16.Juni 1936 Berlin

Rechtsanwalt, von 1920 bis 1936 Vorsitzender des Centralvereins deutscher Staatsbürger Jüdischen Glaubens

7.1

Grabstein des Isaac Levin Joel aus Sandstein mit eingesetzter Marmor-Schrifttafel, geb.um 1714 in Halberstadt, gest. 19. Juli 1785.  Auch genannt Jtzchak Izik, Itzig Potsdam Itzig von Halberstadt. Er war der Sohn des rabbinisch gelehrten Jehuda Löb und in Potsdam der Besitzer einer Brodriefabrik und betrieb seit 1758 noch eine Tapetenfabrik in Schloß Glienicke.

NAZI ZEIT

1934

6

General a. D. Friedrichs (r.) - Initiator des geplanten Abrisses des Jüdischen Friedhofes in Potsdam

1943

6.1

Protokoll von Stadtgarten- u. Friedhofsdirektor Hans Kölle (1880-1950) zur Friedhofsbegehung am 3. 2. 1943 mit Potsdams Oberbürgermeister Hans Friedrichs (1875-1962, Foto oben von dessen Amtseinführung am 10. März 1934) zum geplanten Kauf des Friedhofes durch die Stadtver-waltung mit 5 Punkten zum Umgang und zur Verwertung des Geländes. Geplant war die Entfernung sämtlicher Grabsteine, Grabeinfassungen und Grabhügel sowie Abriß der Friedhofskapelle und Friedhofsmauer zur Angleichung der Begräbnisfläche an den landschaftlichen Charakter des Pfingstberggeländes; makaberer Weise, genau 200 Jahre nach Anle-gung des Friedhofes 1743.

1990

6.2

Ansicht der 1911 errichteten Trauerhalle und Friedhofsmauer (Prüss-Wand). Die Mauerabdeckung (Firsthauben) stand in gestalterischem Bezug zu den Dachziegeln der Trauerhalle

1996

6.3

Die 1996 errichtete Friedhofsmauer mit Zinkblechabdeckung nimmt keinen Bezug zur Eindeckung der Trauerhalle. Der architektonisch-gestalterische Zusammenhang ist beseitigt.

8

Von der Unteren Denkmalschutz-Behörde genehmigter Plan zur Umgestaltung des 1920-1928 erweiterten und von Stadtgarten-und Friedhofs-Direktor Hans Kölle gestalteten Friedhofsarelas mit eingezeichneten (rot markierten) und 1996 realisierten Binnenmauern, aus Hauptstadtmitteln, zur Anlegung eines privaten Hausgartens und einer Kompost -Fläche auf zwei unbeleg-ten Begräbnisfeldern (Nr.1 u. 4)

8.1

1855

9
9.2
9.1

Am 29.Dezember 1855 wurde in Potsdam  die Heilige Bruderschaft „Chebrah Kadischah“ als Verein, der nach jüdischen  Ritual die Beerdigungen ausrichtet darf, wiedergegründet. Das Statut wurde vom Vorstand am 9.Juni 1861 abgefasst und unterzeichnet und nach amtlicher Genehmigung 1862i Druck gegeben. 

Mit Verfolgung und Deportation der der Juden im Deutschen Reich  erlosch auch die Tätigkeit der Bruderschaft.

Eine Neugründung und Abfassung eines neuen Status erfolgte am 18.November 2012

2012

9.3

2016

10 10.1

Nach der beantragten und von der Unteren Denkmalschutz Behörde genehmigten Verlegung von Terrazooo-Gehwegplatten am Eingangsbereich zu Friedhofswärterhaus fanden sich unter den aufgenommen Sandsteinblöken zwei Kindergrabsteine aus Mitte des 19.Jahrhunderts.

Besucherzaehler ©2012 Brandenburgische Heilige Bruderschaft Chewra Kadischa e.V.

Bestürzende Entdeckung auf Jüdischem Friedhof

Die 2012 wieder gegründete Beerdigungsgemeinschaft Chewra Kadischa macht auf dem Jüdischen Friedhof am Potsdamer Pfingstberg eine bestürzende Entdeckung: Bei Sanierungsarbeiten fanden sie im Sandsteinpflaster eines Gehwegs Kindergrabsteine.

Bestuerzende-Entdeckung-auf-Juedischem-Friedhof_pdaArticleWide

Felix-Mosche Berul, Vorsteher der Chewra Kadischa, mit geborgenen Kindergrabsteinen.

Quelle: Volker OelschlägerArtikel veröffentlicht: Dienstag, 28.06.2016

http://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam/Bestuerzende-Entdeckung-auf-Juedischem-Friedhof

Am 24. Schwat 5772  ist

Isroel-Dovid ben Aron-Avrum Pitel

in eine andere Welt gegangen

Reb Dovid

Zum Gedenken an einem Lehrer, einem Freund, einem Menschen
und einfach einem Juden

Am 24. Tischrey  5685  ist er in Dvinsk (Daugavpils) in einer orthodoxen jüdischen Familie geboren.

Der Vater von Dovid ben Aron-Avrum, war ein Lehrer in einer jüdischen Schule in Dvinsk. Er fand großen Respekt unter den fast 50.000 jüdischen Bürgern dieser lettländischen Stadt. Rebe Dovid erzählte, dass am Tag der Brit Mila (Beschneidungstag)  die Familie Pitel eine herausragende damalige jüdische Autorität, Josef-Efraim Fischelevitsch besuchte. Er war eine in jüdischen Kreisen berühmte Persönlichkeit „Rogatschewer Goen“. Im Gedenken dieses Besuches betete Rebe Dovid am Tag des Sterbens von Rogatschewer Goen und aus dieser Erinnerung das ganze Leben.

Dovid Pitels wurde jüdisch-traditionell ausgebildet, deswegen  beherschte er neben der lettländischen Sprache auch fließend die Hebräische und Jiddische Sprache, die er für seine Muttersprache gehalten hat. In jungen Jahren ist er in die Jugendorganisation „Bejtar“ eingetreten und bis zum Eintritt in die Rote Armee war er dort ein aktives Mitglied.

Die Kriegsmühlen mit Feuer und Panzerketten sind über die Familie Pitels gerollt. Fast alle Familienangehörigen sind im ersten Okkupationsjahr in Lettland ermordet worden. Über mehr als 50 Familienmitglieder sind in dieser Zeit von den Nazis getötet worden.

Zusammen mit Bejtar-Freunden hat Dovid eine Entscheidung getroffen, freiwillig in die Rote Armee einzutreten. Am 15. September 1942 wurde er ein Soldat von der lettländischen Division, wo mehr als die Hälfte der Soldaten, Juden waren, die rechtzeitig Lattgalien verlassen konnten. Bleibend unter seinen Kameraden, hatte er die Möglichkeit, die jüdischen Gesetze einzuhalten, Tora lesen und täglich aus dem „Siodor“ (Soldatenrucksack) der Tfilin, den ihm sein Vater vor dem Gang nach Osten geschenkt hat, raus zunehmen und  zu beten. Dovid war in der Armee bis zum 11. Juni 1946. Nach der Demobilisation wurde er nach Lettland geschickt, um die Wirtschaft aufzubauen und das Land von restlichen nationalistischen lettländischen Gruppen zu reinigen. Am 01. März 1952 verlieh man ihm den Rang zum Leutnant und am 18. März den Rang zum Oberleutnant. Aber immer auf allen Arbeitsstellen, erinnerte er sich, dass er ein Jude war. Geheim haltend vor den Anderen, las er die Tora, betete und blieb den Lehren der Ahnen und Rogatschewer Goen treu.

Als die Sowjetmacht kaputt war und die Verbote religiöser Tätigkeiten aufgehoben wurden, wurde Dovid im Jahr 1994 ein Mitglied der Widergeburt der jüdischen Gemeinde Rigas.

Seit den ersten Tagen seines Aufenthalts in Potsdam, trat er aktiv in die Tätigkeit der jüdischen Gemeinde ein. Er war im Zentrum des religiösen Lebens. Er hat alle Versuche der Anderen abgestellt, die jüdische Gemeinde in Richtung Liberalismus, Reformation zu lenken. Der höchste Punkt seiner Tätigkeit in der Gemeinde war ein Geschenk der Gemeinde eine neue Tora-Rolle.

Das hat Dovid zum Gedenken an seine Eltern, Aron-Avrum und Sarah-Bejla Pitel.

Rebe Dovid ist in eine andere Welt gegangen und wir dürfen beten und die Lehren der Ahnen seines Vaters und den Rabbinern von Dvinsk erfüllen.

Unsere Gebete werden bestens Bedacht für Israel-Dovid ben Aron-Avrum Pitel.

(9 Ijara 5775) 223. Johrzeit, Rabbiner Joseph b. Meir Theomim

Jüdischer Friedhof in Slubice

(bis 1945 Frankfurt (Oder))

Bild6

Galizischen Rabbiner; geboren in Lemberg im Jahre 5487 (1727), gestorben in Frankfurt (Oder)  im Jahr 5552 (1792). Während noch jung folgte er seinem Vater in der Position der Prediger und Lehrer in der rabbinischen Jeschiva von Lemberg (Lviv). Später ging er nach Berlin, wo er schon mehrere Jahre in der Wette ha-Midrasch von Daniel Jafe. . Dann nahm er seine frühere Position in Lemberg und im Jahre 5542 (1782)  wurde Rabbiner ernannt Frankfurt (Oder), wo er bis zu seinem Tod blieb.

Te'omim, der als einer der führenden Rabbiner seiner Zeit war, war ein gründlicher Student der rabbinischen Literatur, und wurde nicht in den weltlichen Wissenschaften verlernt. Er schrieb: "Peri Megadim," eine zweifache Kommentar auf der Orah Ḥayyim-wobei ein Teil mit dem Titel "Mishbeẓot Zahab," die eine Superkommentar auf David ben Samuel "Ture Zahab," und die andere "Eshel Abraham", auf Abraham Abele "Magen Abraham "(Frankfurt(Oder), 1753)," Porat Yosef "Novellae auf Yebamot und Ketubot, mit Regeln für Halacha Entscheidungen (Zolkiev 1756)," Ginnat Weradim, "siebzig Regeln für das Verständnis des Talmud ( Frankfort(Oder) 1767), "Peri Megadim," eine zweifache Kommentar auf der Yoreh De'ah-wobei ein Teil mit dem Titel "Mishbeẓot Zahab," die eine Superkommentar auf David ben Samuel "Ture Zahab," und die andere "Sifte Da'at", auf Sabthai Kohen die "Sifte Kohen" (Berlin, 1772), "Tebat Gome," auf den Sabbatical Abschnitte (Frankfurt(Oder) 1782), "Schoschanat ha-'Amakim," eine Methodik des Talmud, zusammen mit dem vorhergehenden veröffentlicht; "Nein" am Megadim, "Kommentare zu den Gebeten, mit dem Gebet-Buch" Hegyon Leb. ​​" Te'omim links im Manuskript "Sefer ha-Maggid" (ein Kommentar zum Pentateuch und die Haftarot, Predigten für Sabbate und Feste, und eine zweifache Kommentar Pirḳe Abot) und "Em la-Binah" (Hebräisch, Aramäisch und Chaldaisch Lexikon; Neubauer, "Cat Bodl Hebr MSS...." Nr. 1500). In der Einleitung zu der letztgenannten Arbeit Te'omim erwähnt eine große Anzahl von Schriften seiner eigenen, auf Halacha und Ethik, die nicht mehr in Existenz.

DSC02720

25. April begann die Restaurierung von Grabsteine  in den alten jüdischen Friedhof in Potsdam.

Der Koordinator : Fachbereich Stadterneuerung und Denkmalpflege Stadt Potsdam

Restaurator: Naturstein Potsdam GmbH

IMG_1829
IMG_1830