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“Die Chewra Kadischa dankt Herrn Dr. Wolfgang Weisleder
für die  Erlaubnis, sein Buch "Der Gute Ort, Jüdische Friedhöfe im Land  Brandenburg" zu verwenden

Wir bitten Sie um eine

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für den Erhalt und die Pflege

Jüdischen Friedhöfe

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Kreisfreie Stadt Potsdam

Bis zum Jahre 1743 wurden die Toten der Potsdamer Judenschaft nach Berlin, in einem Fall auch nach Beelitz zur Bestattung gebracht. Das allmähliche Anwachsen der jüdischen Bevölkerung ließ jedoch  die Anlegung eines eigenen Friedhofes als Notwendigkeit erscheinen. Darum wurde 1743 an die „Richter und Assessoren der Kgl. Preußischen Stadt Potsdam“ das Ersuchen gestellt, einen geeigneten Platz hierfür Herzugeben. Dieser Bitte wurde  am 28. Oktober 1743 entsprochen und der ca. 200 Fuß in Quadrat betragende Platz, hinter dem Weinberge  des  Stellmachers Heinicken,  „welchselbiger sonst zu nichts zu gebrauchen“ war, als jüdischer Friedhof bestimmt.  Der Berg wurde von dieser  Zeit an Judenberg genannt und erst 1804 erhielt er durch die Königin Luise bei Betrachtung des Sonnenaufganges an einen Pfingstmorgen seinen heutigen Namen:  Pfingstberg.

1783 übernahm der Hofmedikus  Frese  die Umgrenzung dieses durch sein Nachbargrundstück von 3 Seiten eingeschlossenen Stück Landes mit einem Gehege – da die Judenschaft nicht imstand war, auf ihre Kosten diese Umzäunung herstellen zu lassen.

1801 stellte sich die Anlage einer festen Mauer um den Friedhof und eines Leichenhauses als dringende Notwendigkeit heraus, da gerade in dieser Zeit eine unverhältnismäßig große Zahl  von Sterbefällen die Mangelhaftigkeit der Bestattungseinrichtungen  dargetan hatte. Vergebens petitionierte die jüdische Gemeinde an den König: Der Baufond   für Potsdam war so belastet, dass man billigerweise dem Kgl. Handschreiben, welches die weit größere Dringlichkeit anderer Bauten in den Vordergrund stellte, Recht geben musste. Mit schweren Herzen nahmen die arg belasteten Juden Potsdams diese neue Last auf ihre eignen Schultern  und nachdem die Polizeidirektion die Erlaubnis dazu erteilt hatte,  wurde dem Mauermeister Lindner die Ausführung dieser Bauten   für den Preis 615 RT, übertragen. Ob die Arbeit der Mauer und das dazu verwendete Material minderwertig war oder ob die Schwierigkeit der Terrainverhältnisse die Schuld trug – diese Friedhofmauer blieb das Schmerzenskind der Gemeindeverwaltung. 1806, 1810, 1822, 1827 1835 zeigt der Ausgabe-Etat Reparaturen an der Friedhofsmauer, bis sie 1836 noch einmal von Grund auf ausgeführt wurde.

Nach einer Flächenerweiterung 1874 entstand 1910 die heutige Trauerhalle und das kleine Wohnhaus für den Friedhofsgärtner. Den Architekten Bornstein und Kopp gelang ein ebenso schlichtes wie eindrucksvolles Äußeres für den vorbestimmten Zweck des Bauwerkes. In der Pogromnacht 1938 nicht beschädigt, verwahrlosten die Gebäude in den folgenden Jahrzehnten stark.

Metallgitter und Metallteile der Gräber wurden im Zweiten Weltkrieg „entschrottet“. Um 1942 setzte man die letzten Grabsteine, danach unterblieb jegliche Markierung. Im April 1944 unterzeichnete die Stadtgemeinde einen Kaufvertrag, jedoch wurde weder der Kaufpreis von 10.000,- RM gezahlt, noch erfolgte die Grundbucheintragung. Nach Kriegsende bewirtschaftete die städtische Friedhofsverwaltung, der spätere volkseigene Betrieb VEB Grünanlagen und Bestattungswesen, das Gelände stiefmütterlich. Das Wohnhaus wurde zur „Bereitschaftsdienstwohnung“, die Trauerhalle diente als Lager für Parkbänke, Kohlen, Holz und Särge der Zivilschutzreserve sowie als privater Keller und Garage. Mitte der achtziger Jahre war das Gebäude so marode, dass schon der Abriss geplant war.

Die Überfälligen, plötzlich staatlicherseits gewünschten Aufräumungs- und Reparaturarbeiten erfolgten 1988 durch fachkundige Mitglieder der FDJ, Lehrlinge aus dem Gartenbau und dem Baukombinat. 1989 wurde weiterer Wildwuchs gerodet. Im gleichen Jahr fand man zwei Grabsteine mutwillig beschädigt. Unter fachlicher Leitung durch das neue Amt für Denkmalpflege begann 1990 ein mehrjähriges Sanierungsprogramm mit der sorgfältigen Vermessung des Bestandes unter anderem an 532 Grabmälern. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch das älteste Gräberfeld durch eine Magisterarbeit dokumentiert. Bei Pflegearbeiten halfen drei internationale Workcamps. Die Hauptarbeit lag aber in den Händen von Spezialisten und Fachbetrieben der Denkmalpflege. Mit Einsatz von über 2,5 Millionen DM aus Landesmitteln konnte das seit 1977 denkmalgeschützte Ensemble wiederhergestellt werden. Neben vielfältigen konservatorischen Arbeiten wurde auch die marode Friedhofsmauer ersetzt. Weitsichtig war die Entscheidung zur Wiederherstellung der Trauerhalle mit ihrer monumentalen Fassade auch in funktioneller Hinsicht. Ihre offizielle Wiedereinweihung erfolgte am 30. Juni 1995. Damit hat die Landeshauptstadt
den einzigen voll funktionstüchtigen jüdischen Friedhof für das Land Brandenburg.

Das Areal ermöglicht den Blick auf verschiedene Entwicklungsstadien jüdischen Lebens in der Residenz-, Garnisons-, Bezirks- und Landeshauptstadt. Selten kann so deutlich wie hier der Besucher die  Anpassung  traditioneller jüdischer Bestattungskultur an den Zeitgeschmack der christlich geprägten Bevölkerungsmehrheit nachvollziehen. Die Folgen des Ringens um bürgerliche Gleichstellung, der Assimilation und Reformbewegung sind optisch nicht zu übersehen. Vom traditionell schlichten Sandstein des 18. Jahrhunderts gleitet der Blick über die dominanten Granitobelisken des 19. Jahrhunderts bis zu den Wandgrabstatten einflussreicher Familien des 20. Jahrhunderts.

Neben Rabbinern und Kantoren gab es Beisetzungen von Manufakturunternehmern, Bankiers, Vertretern des Mittelstandes, Stadt-, Justiz- und Medizinalräten, Soldaten und Offizieren, die im Ersten Weltkrieg gefallen waren. Kindergräber und Hinweise auf die Opfer der Shoa sind ebenfalls zu finden. Letzteren wurde 2001 ein privat gestifteter, besonderer Gedenkstein gewidmet. Zusammen mit rund 130 Namen, an die sich der Stifter persönlich erinnerte, ist zu lesen: “Zum Gedenken an die entehrten, deportierten und ermordeten sowie ihrer Heimat beraubten Juden aus der Stadt Potsdam und Umgebung“.

Potsdam ist somit der ein Platz, auf dem Beisetzungen nach dem Religionsgesetz, der Halacha, in Würde und ohne Provisorien stattfinden können. Über 150  Mitglieder der ab 1991 neu gegründeten Jüdischen Gemeinden im Land Brandenburg haben hier seit 1992 ihre Ruhestätte gefunden. Der mittels „gemeinnütziger Arbeit“ und Pflegekostenpauschale gut gepflegte Ort findet Anerkennung bei Besuchern aus nah und fern. Häufig kommen Schüler und Touristengruppen zu angemeldeten Führungen. Durch das individuelle Antworten auf die gestellten Fragen können verbreitete Unkenntnis überwunden und Vorurteile abgebaut werden.

    Literatur.
    1. „Geschichte der jüdischen Gemeinde zu Potsdam“ Von Dr. Robert Kaelter, Potsdam, 1903
    2. „Gute Orte – jüdische Friedhöfe im Land Brandenburg“, Von Dr. Wolfgang Weißleder, Potsdam, 2002 

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Alte Flache, Erste Grabe datiert  1743

Alte Flache, Erste Grabe datiert  1743

Dr. Wolfgang Weissleder erzählt!

Dr. Wolfgang Weissleder erzählt!

Familien Graben

Familien Graben

Gedenktafel in Trauerhalle

Gedenktafel in Trauerhalle

Graben 20-ste Jahren 20-ste Jareshundert

Graben 20-ste Jahren 20-ste Jareshundert

Trauerhalle. B.J.- 1910-1911- Arch. Börnstein & Kopp

Trauerhalle. B.J.- 1910-1911- Arch. Börnstein & Kopp

Trauerhalle

Trauerhalle

Besucherzaehler ©2012 Brandenburgische Heilige Bruderschaft Chewra Kadischa e.V.

Bestürzende Entdeckung auf Jüdischem Friedhof

Die 2012 wieder gegründete Beerdigungsgemeinschaft Chewra Kadischa macht auf dem Jüdischen Friedhof am Potsdamer Pfingstberg eine bestürzende Entdeckung: Bei Sanierungsarbeiten fanden sie im Sandsteinpflaster eines Gehwegs Kindergrabsteine.

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Felix-Mosche Berul, Vorsteher der Chewra Kadischa, mit geborgenen Kindergrabsteinen.

Quelle: Volker OelschlägerArtikel veröffentlicht: Dienstag, 28.06.2016

http://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam/Bestuerzende-Entdeckung-auf-Juedischem-Friedhof

Am 24. Schwat 5772  ist

Isroel-Dovid ben Aron-Avrum Pitel

in eine andere Welt gegangen

Reb Dovid

Zum Gedenken an einem Lehrer, einem Freund, einem Menschen
und einfach einem Juden

Am 24. Tischrey  5685  ist er in Dvinsk (Daugavpils) in einer orthodoxen jüdischen Familie geboren.

Der Vater von Dovid ben Aron-Avrum, war ein Lehrer in einer jüdischen Schule in Dvinsk. Er fand großen Respekt unter den fast 50.000 jüdischen Bürgern dieser lettländischen Stadt. Rebe Dovid erzählte, dass am Tag der Brit Mila (Beschneidungstag)  die Familie Pitel eine herausragende damalige jüdische Autorität, Josef-Efraim Fischelevitsch besuchte. Er war eine in jüdischen Kreisen berühmte Persönlichkeit „Rogatschewer Goen“. Im Gedenken dieses Besuches betete Rebe Dovid am Tag des Sterbens von Rogatschewer Goen und aus dieser Erinnerung das ganze Leben.

Dovid Pitels wurde jüdisch-traditionell ausgebildet, deswegen  beherschte er neben der lettländischen Sprache auch fließend die Hebräische und Jiddische Sprache, die er für seine Muttersprache gehalten hat. In jungen Jahren ist er in die Jugendorganisation „Bejtar“ eingetreten und bis zum Eintritt in die Rote Armee war er dort ein aktives Mitglied.

Die Kriegsmühlen mit Feuer und Panzerketten sind über die Familie Pitels gerollt. Fast alle Familienangehörigen sind im ersten Okkupationsjahr in Lettland ermordet worden. Über mehr als 50 Familienmitglieder sind in dieser Zeit von den Nazis getötet worden.

Zusammen mit Bejtar-Freunden hat Dovid eine Entscheidung getroffen, freiwillig in die Rote Armee einzutreten. Am 15. September 1942 wurde er ein Soldat von der lettländischen Division, wo mehr als die Hälfte der Soldaten, Juden waren, die rechtzeitig Lattgalien verlassen konnten. Bleibend unter seinen Kameraden, hatte er die Möglichkeit, die jüdischen Gesetze einzuhalten, Tora lesen und täglich aus dem „Siodor“ (Soldatenrucksack) der Tfilin, den ihm sein Vater vor dem Gang nach Osten geschenkt hat, raus zunehmen und  zu beten. Dovid war in der Armee bis zum 11. Juni 1946. Nach der Demobilisation wurde er nach Lettland geschickt, um die Wirtschaft aufzubauen und das Land von restlichen nationalistischen lettländischen Gruppen zu reinigen. Am 01. März 1952 verlieh man ihm den Rang zum Leutnant und am 18. März den Rang zum Oberleutnant. Aber immer auf allen Arbeitsstellen, erinnerte er sich, dass er ein Jude war. Geheim haltend vor den Anderen, las er die Tora, betete und blieb den Lehren der Ahnen und Rogatschewer Goen treu.

Als die Sowjetmacht kaputt war und die Verbote religiöser Tätigkeiten aufgehoben wurden, wurde Dovid im Jahr 1994 ein Mitglied der Widergeburt der jüdischen Gemeinde Rigas.

Seit den ersten Tagen seines Aufenthalts in Potsdam, trat er aktiv in die Tätigkeit der jüdischen Gemeinde ein. Er war im Zentrum des religiösen Lebens. Er hat alle Versuche der Anderen abgestellt, die jüdische Gemeinde in Richtung Liberalismus, Reformation zu lenken. Der höchste Punkt seiner Tätigkeit in der Gemeinde war ein Geschenk der Gemeinde eine neue Tora-Rolle.

Das hat Dovid zum Gedenken an seine Eltern, Aron-Avrum und Sarah-Bejla Pitel.

Rebe Dovid ist in eine andere Welt gegangen und wir dürfen beten und die Lehren der Ahnen seines Vaters und den Rabbinern von Dvinsk erfüllen.

Unsere Gebete werden bestens Bedacht für Israel-Dovid ben Aron-Avrum Pitel.

(9 Ijara 5775) 223. Johrzeit, Rabbiner Joseph b. Meir Theomim

Jüdischer Friedhof in Slubice

(bis 1945 Frankfurt (Oder))

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Galizischen Rabbiner; geboren in Lemberg im Jahre 5487 (1727), gestorben in Frankfurt (Oder)  im Jahr 5552 (1792). Während noch jung folgte er seinem Vater in der Position der Prediger und Lehrer in der rabbinischen Jeschiva von Lemberg (Lviv). Später ging er nach Berlin, wo er schon mehrere Jahre in der Wette ha-Midrasch von Daniel Jafe. . Dann nahm er seine frühere Position in Lemberg und im Jahre 5542 (1782)  wurde Rabbiner ernannt Frankfurt (Oder), wo er bis zu seinem Tod blieb.

Te'omim, der als einer der führenden Rabbiner seiner Zeit war, war ein gründlicher Student der rabbinischen Literatur, und wurde nicht in den weltlichen Wissenschaften verlernt. Er schrieb: "Peri Megadim," eine zweifache Kommentar auf der Orah Ḥayyim-wobei ein Teil mit dem Titel "Mishbeẓot Zahab," die eine Superkommentar auf David ben Samuel "Ture Zahab," und die andere "Eshel Abraham", auf Abraham Abele "Magen Abraham "(Frankfurt(Oder), 1753)," Porat Yosef "Novellae auf Yebamot und Ketubot, mit Regeln für Halacha Entscheidungen (Zolkiev 1756)," Ginnat Weradim, "siebzig Regeln für das Verständnis des Talmud ( Frankfort(Oder) 1767), "Peri Megadim," eine zweifache Kommentar auf der Yoreh De'ah-wobei ein Teil mit dem Titel "Mishbeẓot Zahab," die eine Superkommentar auf David ben Samuel "Ture Zahab," und die andere "Sifte Da'at", auf Sabthai Kohen die "Sifte Kohen" (Berlin, 1772), "Tebat Gome," auf den Sabbatical Abschnitte (Frankfurt(Oder) 1782), "Schoschanat ha-'Amakim," eine Methodik des Talmud, zusammen mit dem vorhergehenden veröffentlicht; "Nein" am Megadim, "Kommentare zu den Gebeten, mit dem Gebet-Buch" Hegyon Leb. ​​" Te'omim links im Manuskript "Sefer ha-Maggid" (ein Kommentar zum Pentateuch und die Haftarot, Predigten für Sabbate und Feste, und eine zweifache Kommentar Pirḳe Abot) und "Em la-Binah" (Hebräisch, Aramäisch und Chaldaisch Lexikon; Neubauer, "Cat Bodl Hebr MSS...." Nr. 1500). In der Einleitung zu der letztgenannten Arbeit Te'omim erwähnt eine große Anzahl von Schriften seiner eigenen, auf Halacha und Ethik, die nicht mehr in Existenz.

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25. April begann die Restaurierung von Grabsteine  in den alten jüdischen Friedhof in Potsdam.

Der Koordinator : Fachbereich Stadterneuerung und Denkmalpflege Stadt Potsdam

Restaurator: Naturstein Potsdam GmbH

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